Aus dem Gemeinderat: Bebauungsplan „Einzelhandel Nord“

Begrünung

Am 9. Oktober 2014 tagte der Gemeinderat und im TOP 4 ging es um den Bebauungsplan Einzelhandel Nord, das Areal auf dem sich die örtlichen EDEKA und LIDL Märkte befinden.

Nach der ersten Offenlage gab es jede Menge Einwendungen und Stellungnahmen. Der Planer stelle diese ausführlich vor und am Ende beherrschte ein kritischer Punkt die Diskussion: die Außenmauer entlang der Straße „Im Eck“ und ein für die Begrünung vorgesehener Streifen entlang dieser Mauer von 1 Meter Breite.

Nun kann man sich vorstellen, dass auf einem Meter Breite nur Büsche und Sträucher Platz haben, die Mauer jedoch mehrere Meter hoch sein wird. Der Begrünungseffekt ist so nicht wirklich groß und daher wurde vorgeschlagen die Mauer zu begrünen. Der Vorschlag lautete zunächst, dass 1/3 der Wand zu begrünen sei. Dem konnten wir jedoch nicht folgen, entweder ganz oder gar nicht, das war die Sichtweise, die auch von anderen Gemeindederät*innen unterstützt wurde. Bürgermeister und Planer wandten ein, dass eine Begrünung für die Marktbetreiber ein No Go sei, aus hygienischen Gründen. Bei der folgenden Abstimmung war die große Mehrheit des Gemeinderats dann dafür ein Begrünungsgebot im Bebauungsplan festzuschreiben.

Darum haben wir wir uns ganz klar auf die Begrünung der Lärmschutzwand am Einkaufszentrum Lidl/Edeka in Durmersheim festgelegt:

Supermärkte der Zukunft – Grün und innovativ!

Die großen Handelskonzerne haben eigentlich schon längst entdeckt, dass Supermärkte mehr sein können als gesichtslose, langweilige Zweckbauten. Die Gebäude sind das Gesicht des Unternehmens und diese zeigen sich gerne innovativ und klimafreundlich.

Eine Grüne Fassade signalisiert: Hier wird intelligent und nachhaltig gebaut, indem man Ökologie und Ökonomie sinnvoll verbindet. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Grün an und in der Nähe von Geschäften sogar zu 12 % mehr Umsatz führen kann. 

Umso merkwürdiger erscheint uns da die Aussage der Durmersheimer Lidl und Edeka Märkte, dass eine Fassadenbegrünung ein absolutes „No Go“ für die massive Außenmauer zur Anwohnerstraße Im Eck bedeuten würde. Es werden hygienische Gründe angeführt, die durch keine Daten und Fakten nachgewiesen sind.

Begrünte Fassaden und Einkaufsbereiche werden oft als moderner, sicherer und sauberer empfunden und haben eine beruhigende Wirkung. Außerdem kann die Begrünung in heißen Zeiten die Temperatur im Umfeld senken, was die Aufenthaltsqualität signifikant verbessert. 

Aber auch für die Marktbetreiber gibt es messbare Auswirkungen, zum Beispiel wirkt die Begrünung im Sommer wie eine natürliche Klimaanlage und im Winter als Kälteschutz, so werden die Kosten sowie der CO2-Ausstoß für Heizung und Klimatisierung gesenkt.

Luftqualität und Klimaschutz

Begrünte Fassaden tragen zu einer besseren Luftqualität innerhalb und außerhalb der Gebäude bei. Pflanzen wirken als natürliche Luftfilter, indem sie CO2 absorbieren und in Sauerstoff umwandeln. Darüber hinaus dämpfen die Pflanzen den Lärm von Autos und anderen Umgebungsgeräuschen und schaffen so eine ruhigere Atmosphäre in der Einkaufszone und im Wohnumfeld.
Dabei gibt es nicht nur Vorteile für Mensch und Klima, die lebende Fassade trägt auch zur Artenvielfalt bei. Vögel können in der Grünfassade ihre Nester bauen und Bienen finden hier ihren Nektar. Die Auswahl von robusten Pflanzen sorgt dafür, dass die Fassade das ganze Jahr über grün bleibt und trägt wesentlich zum ästhetischen Wert des Einkaufszentrums bei.

Aus gutem Grund sind wir für die Begrünung von Mauern und Fassaden – Lebendiges Grün ist eine nachhaltige und innovative Lösung, die nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch zum Wohlbefinden der Kunden, der Anwohner und zum Schutz der Natur beiträgt.

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