Ergebnis des Bürgerentscheids zur S2-Verlängerung

Am Sonntag, 29. September 2024, kam es in Durmersheim zum Bürgerentscheid über die Frage “Sind Sie dafür, dass die Gemeinde Durmersheim das Ziel verfolgt, die Stadtbahnlinie S2 von Rheinstetten bis zum Bahnhof Durmersheim zu verlängern?”

Die Mehrheit von gut 70% der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger hat mit “Nein” abgestimmt. Das notwendige Quorum von 20% wurde durch eine Wahlbeteiligung von gut 43% deutlich übertroffen, somit ist das Ergebnis des Bürgerentscheids für drei Jahre bindend. Soweit die Formalie.

Wir Grünen in Durmersheim begrüßen die Entscheidung, zum einen in dieser Deutlichkeit, zum anderen in der Höhe der Beteiligung. In Würmersheim ist das Ergebnis sogar noch ausgeprägter, dort waren über 75% für “Nein” und 49% haben sich beteiligt.

So geht es jetzt weiter

Aus unserer Sicht hat die Diskussion um die mögliche Verlängerung der S2 das Thema ÖPNV grundsätzlich wieder in den Fokus gerückt. Auch in den Sozialen Medien wurde das in den letzten Monaten heiß diskutiert. Die Fraktionen im Gemeinderat haben mehr oder weniger ausgeprägte Vorschläge zur Verbesserung des ÖPNV und auch der Bürgermeister hat geäußert wie er sich sich das vorstellt.

So hat zum Beispiel das Land Baden-Württemberg in Aussicht gestellt, die Taktung auf der Verbindung Karlsruhe – Durmersheim – Rastatt bis 2030 auf 15 Minuten zu erhöhen. Da könnten dann S- und Regionalbahnen im Wechsel fahren. Letztere haben den Vorteil, dass sie den Hauptbahnhof Karlsruhe direkt anfahren und die RB haben eine deutlich höhere Kapazität und viel mehr Platz für Fahrräder als die S-Bahnen des KVV. Wir würden das begrüßen, denn mit beiden Bahnarten werden unterschiedliche Ziele angefahren und damit auch verschiedene Bedürfnisse der Fahrgäste bedient.

Busanbindung der Rieddörfer

Was noch schneller umsetzbar ist, ist die Ausweitung der Taktung sowie der Fahrzeiten auf der Buslinie 222. Diese verbindet bereits heute die Rieddörfer Steinmauern, Elchesheim-Illingen, Au am Rhein, Würmersheim und Durmersheim mit Rastatt, Rheinstetten und Karlsruhe. Hier muss vor allem tagsüber eine Verdoppelung der Taktung angestrebt werden, und eine Verlängerung der Fahrzeit in den späten Abend hinein. Außerdem sollte der Bus auch am Wochenende fahren, wenigstens ein Mal in der Stunde.

Anstelle einer generellen Ausweitung der Linie 222 kann man auch eine weitere, kürzere “Ringlinie” einführen. Diese kann Elchesheim-Illingen, Au am Rhein, Würmersheim und Durmersheim sowie Neuburgweier verbinden, idealerweise fahren da dann zwei Busse gegenläufig. Dabei werden die S-Bahn-Halte Durmersheim Bahnhof (S7/S8) sowie Rheinstetten Rösselsbrünnle (S2, Bus 106) angefahren. Alternativ wäre in Rheinstetten auch die Merkurstraße anfahrbar, dann jedoch nur mit Umstieg in die S2.

Landkreis Rastatt ist Aufgabenträger

Bei allen Wünschen und Vorschlägen geht es nicht ohne den Landkreis Rastatt, denn dieser ist Träger des ÖPNV und muss diesen auch bezahlen. Die angestrebte Verbesserung des ÖPNV muss also auch im Kreis adressiert werden. Wir werben dafür, dass kommunenübergreifend zu machen, denn letztendlich kann und muss die Mobiltät anhand verschiedener Module miteinander verzahnt werden. Dann funktioniert Mobilität auch in der Fläche im ländlichen Raum. Ein attraktiver ÖPNV verbessert nicht nur die Lebensqualität, sondern sorgt für eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs, was in Durmersheim zu einer Entlastung durch insgesamt weniger Verkehr führen würde.

Zukunft der Mobilität

Die Verkehrswende ist neben der Energiewende eine der großen Aufgaben der jetzt kommenden Jahre. Die Zukunft der Mobilität ist multimodal und emissionsfrei.

Dafür sind wir hier!

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